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Die 5 inspirierendsten Yogi°ni°s unserer Zeit.

Ursprünglich lernte man Yoga von einem Meister. Im direkten Unterricht wies er seine auserwählten Schüler in die Geheimnisse von Asanas, Atmung, Meditation, Energiesystem und Philosophie ein. Meist musste man sich dafür längere Zeit in Indien aufhalten und sein Leben für eine Weile diesem Studium widmen.

Doch die Zeit des äußeren Gurus ist vorbei. Noch bis vor kurzem gab es Yogalehrer, die für ihren eigenen Stil standen und die zahlreiche Anhänger°innen hatten. Doch es scheint, als wäre nicht einer unversehrt geblieben von Skandalen, die das Vertrauen in den Guru erschütterten. Seitdem hat der innere Guru an Bedeutung gewonnen. Also unsere innere, eigene, angeborene Fähigkeit, Licht ins Dunkel zu bringen, unser eigener Lehrer zu sein.

Im Unterricht der meisten Yogalehrer°innen spiegelt sich das wider, indem aufgefordert wird, während der Yogapraxis auf sich selbst zu hören, die eigenen Grenzen zu erforschen ohne sie zu überschreiten, sodass jede Schülerin sich in ihrem eigenen Tempo entwickeln, jeder Schüler nach seiner persönlichen Tagesform üben kann.

 

Die heutigen Yogalehrer°innen haben sich zurückgenommen und sind als ‚Guides‘, Begleiter und Wegweiser zunehmend in den Hintergrund gerückt.

 

Für mich blinken in dieser Zeit ohne Guru jedoch einige Sterne am Yogahimmel, die mehr sind, als Begleiter und Wegweiser. Meine Favoriten zeichnen sich dadurch aus, dass sie sie innovativ sind und Dogmen in Forschergeist und Fortschritt umgewandelt haben. Nicht, um zwanghaft etwas Neues zu erfinden, sondern weil Transformation und Erkenntnis zum Leben dazugehören.

 

 

 

 

DarbyJo.

 

Mark Darby (genannt Darby) und seine Frau Joanne (Darby) – ‚DarbyJo‘ – sind meine Yogahelden, meine Yogaeltern. Beide haben in den 70ern bei Pattabhi Jois, dem Begründern des AshtangaYoga, mehrere Jahre gelernt und sich dort auch kennen und lieben gelernt. Seitdem reisen sie als Doppelpack durch die ganze Welt, lehren und bilden aus.

 

Ohne DarbyJo hätte ich Yoga schon vor Jahren an den Nagel gehängt. Ich begann mit AshtangaYoga und fühlte nach einigen Jahren der Praxis die Rigidität und die Härte dieses Stils auch in meinem Körper. Zwar lernte ich bei einer sehr sanften Yogalehrerin, die sich jedoch an die starren Prinzipien des Stils hielt.

 

Als ich auf Darby traf, löste sich das Harte und Dogmatische in Freude an Bewegung und Freude am Erkunden auf. Er brachte vieles mit, das heute Standard ist, wie zum Beispiel das Wissen über Faszien. In seinem Unterricht gab es so viele ‚Anatomie-Hacks‘, die mir eine völlig andere Art des Übens und des Adjustens mit eröffnete. Intelligenter, effizienter und freundlicher (humaner) ist Darbys Unterricht im Vergleich mit dem, was ich davor gelernt hatte.

 

Es gibt ein Adjustment von Darby, das er mir zurief, während ich mich mit verbissener Mine in Marichyasana D zwängte:

 

 

„Hey Nina: smiiiiiiiiile!“

 

 

Es ist mir noch immer präsent, im Yoga wie auch im Alltag.

 

Bei Darby geht es nicht um Stretching („Stretching is bad. Reaching is better.“), sondern um eine zentrierte Haltung ohne Kraftverschwendung mit genau dem richtig Maß an Spannung. Die behält man bei, ganz gleich in welcher Asana man sich befindet oder auf dem Fahrrad oder beim Bummeln.

 

Ganz besonders das Thema ‚Bandhas‘ (die Körperverschlüsse im Yoga und zentrales Thema im AshtangaYoga) hat sich für mich durch Darbys Unterricht erschlossen. Weniger als punktuelle Stellen, die man anspannt, sondern viel mehr subtil, als Haltung und Ausrichtung des gesamten Körpers.

 

Ich könnte mich hier in Begeisterung und Details verlieren. Daher fasse ich lieber zusammen: Darby ist für mich ein inspirierender Yoga-Rebell, liebevoll, weise und witzig. Joanne, über die ich hier weniger geschrieben habe, weil sie sich selbst auch gerne im Hintergrund hält und assistiert, ihrem Mann den Rücken freihält bzw. stärkt, ihn an Uhrzeiten und daran erinnert, dass da ein echter Mensch liegt (und kein Anatomieskelett), an dem er was zeigt, ist die gute Seele, die sich bei den Workshops im Raum verteilt.

 

Wer kann, sollte die Darbys live erleben: In Workshops überall auf der Welt oder hier und da auch über ein zoom-meeting.

 

 

www.sattvayogashala.com

 

Ashtanga Yoga Primary series with Mark Darby & Nicole Bordeleau

Anleitungen zu Asanas, Bandhas und mehr.

Led Class Erste Serie mit DarbyJo
 

 

 

 


Julie Martin.

 

„Learn to move with the body and not against it.” ~ Julie Martin

 

Julie Martin bin ich bisher nur online begegnet, in Live-Workshops über Zoom und in ihren Streaming-Videos bei EkhartYoga. Julie nennt ihren eigenen Stil BrahmaniYoga, mit den Untertiteln „Yoga reconsidered“ und „Yoga Rebellion“. Eine lebensofrohe, herzliche und lustige Rebellin ist Julie Martin, die zu ihren Bloopern steht und auch dazu, wenn sie rechts und links verwechselt. Und das ist das wichtigste bei ihr: Es geht ihr nie um Perfektion. Ausprobieren, Verändern und Anpassen sind die Richtlinien ihrer Klassen. Julie Martins Stil ist geprägt vom Flow, von sich wiederholenden Bewegungen, vor allem Spiralbewegungen in die man hinein- und zurückfedert und die nie ans körperliche Limit gehen. „Flirting with a pose“ nennt sie das oder auch Erkundung der Bewegungen und Verhandlung mit dem Körper.

 

Eine Balancehaltung ist bei Julie nie starr, sondern im Gegenteil „bouncy“ (eines ihrer Lieblingswörter), federnd und in Bewegung. Warum? Weil Julie findet, dass uns Yoga im Alltag dienlich sein sollte und dass unser Körper, wenn wir mal stolpern, besser lernt, sich abzufangen, wenn wir mit ‚bouncyness‘ üben. Daher lädt sie auch das Wackeln als Teil der Yogapraxis ein – Lachen ist erlaubt und erwünscht!

 

Julies Yoga und ihr Unterricht geben mir niemals das Gefühl von Scheitern oder nicht gut zu sein. Zwar kann es durchaus herausfordernd sein, doch ich gehe immer gelöst und mit einem bis tief nach innen reichenden Lächeln aus ihren Klassen.

 

Julie Martin kam ursprünglich vom Tanz. Dabei verletzte sie sich und heilte sich mit klassischem HathaYoga. Bis sie bemerkte, dass auch das Yoga, wenn man seine Prinzipien zu dogmatisch einhält, zu Verletzungen führen kann. Und so kam das Tänzerische in ihr Yoga, das Spielerische und QiGong artige Bewegungen.

 

Bei Julie habe ich gelernt, was Embodiment bedeutet: sich im eigenen Körper wohlzufühlen, beim Yoga und im Alltag und den Körper ohne Scham positiv zu erleben. So macht Yoga Sinn und Freude und kann in allen Lebenslagen und -phasen Teil der täglichen Praxis bleiben.

 

Julie Martin ist außer Yogalehrerin und -ausbilderin übrigens auch Coach und hat ein phantastisches Workbook geschrieben: „The Transformation Journey“.

 

www.brahmaniyoga.com

 

 

 

 


Brea Johnson.

 

„Move with love.“ ~ Brea Johnson

 

…ist eine ‚modern yogini‘ und die Gründerin von ‘Heart + Bones Yoga’. Brea Johnson selbst fasst ihren Stil so zusammen: „Yoga with brains, love and body smart movement.”

 

Sie hat das (Yoga)Rad nicht neu erfunden, doch etwas anderes geschafft. Brea motiviert auf eine einfache und nachhaltige Weise, Yoga zu üben, den inneren Schweinehund zu überwinden oder ihn einfach mit auf die Matte zu nehmen. Manchmal, indem es gar keine Matte gibt, sondern das Sofa, das Bett willkommene Übungsuntergründe sind. Das Dranbleiben steht bei Heart + Bones Yoga im Vordergrund, nicht die Etikette, der Stil oder das Dogma. Das trifft sicherlich nicht nur bei mir einen Nerv, sondern auch den Nerv der Zeit. Wir brauchen auch mal Einfachheit in einer Welt, die wahnsinnig hohe Ansprüche an uns stellt. Brea erzählt, wie sie nach 10 Jahren des Unterrichtens feststellte, dass aufgrund des absolut individuellen Körpers und dessen Geschichte die klassischen Yoga Asanas nicht all ihren Schüler°innen guttaten. Also machte sie sich auf die Suche außerhalb des Yoga und hat unterschiedliche Bewegungslehren studiert. Dieses Wissen hat sie als „missing link“ in ihren Unterricht integriert und daraus einen eigenen, inklusiven Stil entwickelt. Das Motto ist: Jede°r kann Yoga.

 

Brea Johnsons Verständnis von Anatomie ist großartig und so kommt es, dass einfache Übungen einen intensiven Effekt haben. Ihr Yoga ist nicht nur für Anfänger bestens geeignet, sondern auch für all diejenigen empfehlenswert, die keine Motivation oder Angst haben, nach einer Krankheit oder einem Unfall wieder auf die Matte zu gehen. Ebenso für all diejenigen, die Leichtigkeit im Yoga suchen.

 

Brea Johnson ist vor allem über ihren Yoga-Streamingdienst aktiv und durch inspirierende Mini-Videos auf youtube und Instagram.

 

www.heartandbonesyoga.com

 

 

 


Wim Hof.

 

„Don’t worry about the fear. Embrace it!” ~ Wim Hof

 

Dieser Mensch ist ein Phänomen, auch als „The Iceman“ bekannt. Was Wim Hof erreicht hat und lehrt, könnte man als siddhis bezeichnen: als die übernatürlichen Kräfte, die ein Yogi durch Meditation und Lenkung der Energien (Pranayama) erreichen kann.

 

Wim Hof praktiziert auch Yoga Asanas, doch im Vordergrund stehen bei ihm traditionelle tibetische Meditationstechniken (die kommen jedoch in seinem Programm kaum vor), eine Atemtechnik und Kältetherapie, aus denen er die ‚Wim Hof-Methode‘ kreiert hat. Äußerlich kann man den Effekt dieser Methode durch Hofs Rekorde bestaunen. Er hat den Killimandscharo innerhalb von zwei Tagen nur mit Schuhen und einer kurzen Hose bekleidet erklommen. Daran kann man sehen, dass seine Technik einen enormen Sauerstoffvorrat bietet (bei solchen Höhenmetern meist ein Problem) und dass sie den Körper unempfindlicher macht gegenüber Außentemperaturen – Hitze wie Kälte.

 

Wim Hof setzt auf die Wissenschaft und hat Messungen veranlasst, die zeigen, was im Körper geschieht, wenn man die Wim Hof-Methode anwendet. Die haben u.a. bestätigt, dass seine Körpertemperatur selbst bei dreistündigem Eisbaden nicht absinkt!

 

Manche sehen Wim Hof lediglich als Extremsportler, doch hinter seinem Tun steckt weit mehr als die Zurschaustellung von Fähigkeiten. Tiefe Trauer bewegte ihn dazu, sich mit Meditation, Atmung und der Kälte zu beschäftigen. Dabei stellte Wim Hof fest, dass Meditation und Atmung ihn dazu befähigten, die Kälte zu ertragen und diese wiederum die Fähigkeit hatte, Trauma aufzulösen und das Mindset zu verändern. In diesem Prozess stieß er auf weitere Traumen, von denen er bisher nichts gewusst hatte und löste auch diese auf. Außer dem Willen stärkt die Wim Hof-Methode das Immunsystem enorm, reduziert Stress und schüttet Glückshormone aus. Ein Gesamtpaket an Heilung ist es, was Wim Hof mitbringt und weltweit unterrichtet.

 

Man kann diesem außergewöhnlichen Menschen in live events begegnen, aber auch einiges in seinen Online-Kursen und Büchern  lernen.

 

www.wimhofmethod.com

 

 

 


Joe Dispenza.

 

 

„Die einzige Möglichkeit, unser Leben zu ändern, besteht darin, unsere Energie zu ändern - das elektromagnetische Feld zu verändern, das wir ständig aussenden.

Mit anderen Worten, um unseren Seinszustand zu ändern,

müssen wir ändern, wie wir denken und wie wir fühlen.“

~ Joe Dispenza

 

 

Joe Dispenza ist vieles. Chiropraktiker, Selbstheilungs-Coach, Autor, Epigenetiker, Genesener, Meditationslehrer. Für mich ist er ein Yogi. Nicht einer, der Asanas praktiziert, sondern einer, der Meditation und die Fähigkeit der Projektion, die Anregung der Selbstheilungskräfte unterrichtet. Seine Technik besteht darin, sich in eine tiefe, angeleitete Meditation zu begeben. Dabei hilft er den Meditierenden, sich über ihren Körper hinaus zu transzendieren, um No-Body, No-One, No-Where, No-When in No-Time zu sein. Was übrig bleibt, ist das von Körper, Raum, Zeit, Geist und Gefühlen gelöste Bewusstsein, dem alle möglichen Potentiale zur Verfügung stehen. Diese können unser Leben in jeder möglichen Weise verändern.

 

„Werde übernatürlich“ lautet einer von Dispenzas Buchtiteln – da sind sie wieder, die siddhis. Neben dem Weg ins reine Bewusstsein nutzt Dr. Joe (wie er oft genannt wird) das, was die Yogis Bandhas nennen, ohne sie selbst zu benennen. Zu Beginn der Meditationen lässt er sie instensiv aktivieren, um die Energie anzuheben. auch das Aufladen der Chakren gehört dazu ("Segnung der Energiezentren"), sodass Veränderung und Heilung möglich werden und auf allen Ebenen stattfinden kann. Auch die Atmung hat ihren Platz und die Herzkohärenz ist wesentlicher Teil jeder Meditation, ganz einfach aus diesem Grund: Der Geist sendet das Signal aus (dessen, was wir uns wünschen) und das (kohärente) Herz zieht dieses Ereignis zu uns in die Materie.

 

Während der Meditationen üben wir, unser ideales Selbst zu sein, das ideale Leben zu führen – dürfen uns aber keine Gedanken über das Wie? machen. Das ist der Knackpunkt, denn die freigesetzten Energien können alles besser für uns richten, als wir es mit unserer begrenzten Vorstellungskraft konzipieren könnte. Resonanz ist das Zauberwort.

 

Auch Dispenza setzt auf die Wissenschaft und untersucht bei seinen live events mitttels Messung der Gehirnströme, was während der Meditationen geschieht. Das Ergebnis ist faszinierend und auch die Testimonials seiner Teilnehmer°innen, die es z.B. schafften, sich von unheilbaren Krankheiten zu heilen und das Leben zu führen, das sie sich immer wünschten.

 

Das mag sich zu gut anhören, um wahr zu sein. Doch da ich es selbst ausprobiert habe und bestätigen kann: „Ja, das funktioniert, wenn man diszipliniert dranbleibt“, erlaube ich mir, so begeistert darüber zu schreiben.

 

Als Joe Dispenza Mitte zwanzig war, erlitt er einen schweren Unfall, der eine heikle Operation oder aber die sichere Lähmung nach sich ziehen sollte. Inspiriert von einem Yogabuch entschloss er sich gegen den Eingriff und übte das Gesundsein in seinem Geist, bis der Körper wieder heil war. Etwas, das die Ärzte für unmöglich hielten, war geschehen. Dass dies möglich war, erklärt sich Dispenza durch die Gesetze der Quantenphysik, die die Wirkkraft des Geistes über die Materie stellen.

 

Es gibt eine Menge Bücher von Joe Dispenza, aufgezeichnete Workshops, live events und geführte Meditationen. Wer sucht, der findet – und erschafft sein Leben neu.

 

 

Dispenza Deutschland

 

Interview mit Joe Dispenza

Morgenmeditation

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