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Alle Jahre wieder: Ein Zyklus geht zu Ende.

Warum ist das so: same procedure as every year?

 

Immer zum Jahresende wird es noch mal besonders hakelig, stressig, herausfordernd, ist die Luft raus.

 

Früher war es bei mir vor allem der Kulturherbst: Der Theaterbereich, in dem ich als PR-Frau tätig war, blühte immer im Herbst auf und da gab es viel zu tun. Aber selbst, als ich die Kultur hinter mir gelassen habe, hörte das nicht ganz auf. Also. Was ist da los, mit dem Jahresende?

 

Verstanden habe ich das erst so richtig durch die Philosophie des Yoga und durch die Energiearbeit. Ihre Sichtweisen auf persönliche und übergeordnete Themen erklären, wie wir vom zyklischen Prinzip, der Gesetzmäßigkeit von Kreisläufen, vom sich ständig wiederholenden Beginnen und Enden geprägt sind. Dieses Prinzip liegt in unserer Natur – in unserer ganz individuellen, aber auch in der übergeordneten.

 

 

 

INDIVIDUELLE KREISLÄUFE

 

Jede°r von uns durchläuft persönliche Zyklen.

 

Das Lebensjahr zum Beispiel, beginnend mit unserer Geburt. An jedem Geburtstag schließt sich der Kreis und beginnt von neuem. Diesen Rhythmus durchläuft jede°r ganz individuell. Auch Arbeitsverhältnisse, Ausbildungen und Lernprozesse gehören zu diesen kleinen Kreisläufen – man lernt ja nie aus… vor dem Lernen ist nach dem Lernen… und viele wechseln im Laufe ihres Lebens den Job, den Arbeitgeber nicht nur einmal. Frauen haben außerdem bis zur Menopause ihren eigen getakteten Monatszyklus und ein Mensch durchläuft den individuellen Kreislauf eines Lebens.

 

 

ÜBERGEORDNETE KREISLÄUFE

 

Übergeordnet sind alle Zyklen, die nicht von uns persönlich abhängen.

Also: Tage, Wochen, Monate, Jahre, Jahreszeiten, Mondphasen, Sternzeichen und die Bahnen von Planeten.

 

Alles wiederholt sich. Nach der Nacht kommt ein neuer Morgen, nach einer Woche die nächste, der nächste Monat und nach zwölf Monaten beginnt ein neues Jahr, alles im wiederkehrenden Wechsel der Jahreszeiten. Unsere Zeitwahrnehmung ist stark linear geprägt, ein Denken von A nach B. Der regelmäßige Wandel der Natur(phänomene) zeigt jedoch sehr deutlich, dass unser Leben nicht auf einer Linie abläuft, sondern in Kreisen oder Spiralen (= aufsteigende, aneinandergereihte Kreise).

 

Früher war der Mensch den Natur-Zyklen näher, hat sie verstanden und nach ihren Gesetzen gelebt. Da hat man sich nach der Sonne gerichtet, wann man aufstand und zu Bett ging. Wer jemals zelten war, also ohne Komfort von viel Beleuchtung, Fernsehen und allem, was die eigene Wohnung so bietet, kennt das. Und auch wie - im wahrsten Sinne des Wortes - natürlich es sich anfühlt.

 

 

 

DIE NATUR VON ZYKLEN

 

Jede Zyklusphase hat eine ganz eigene Energie:

 

Reines Yin (Ruhe) oder reines Yang (Aktivität), Yin mit beginnendem Yang (Ruhe mit beginnender Aktivität) oder Yang mit beginnendem Yin (Aktivität mit beginnender Ruhe).

 

Wenn wir mit diesen Phasen leben, sind wir in Harmonie mit diesen unterschiedlichen Energien, die auf uns einwirken. Wenn wir gegen sie leben, aus einer eigentlichen Ruhephase eine Aktivitätsphase machen oder in einer erst beginnenden Yang-Phase zu schnell die Aktivität (Leistung) einfordern, schwimmen wir gegen den Strom der natürlichen Gesetzmäßigkeiten. Und das bedeutet, dass uns alles mehr Kraft kostet, dass wir einige Prozesse überspringen (meist die Ruhe und Erholung) und die eigentliche Kraftphase dann gar nicht nutzen können. So entstehen Unzufriedenheit, das Gefühl, im Hamsterrad zu sein und sogar auch physische und seelische Krankheiten.

 

Wer die gegebenen Energien der kleinen individuellen und der großen übergeordneten Zyklen für sich nutzen möchte (für sich arbeiten lassen möchte!), muss einfach diese goldene Regel verstehen:

Die Energie ist am Anfang und am Ende von Kreisläufen schwach und in der Mitte am höchsten. Dazwischen gibt es entsprechend aufsteigende Yin- bzw. Yang-Energien.

 

Neumond zum Beispiel ist die Zeit des Loslassens, des Pläneschmiedens für Neues. Aber nicht die Zeit für einen Marathon. Wer sich hier zu viel auflädt, kann schnell straucheln, sich überarbeiten. Den Marathon kann man dann gerne kurz vor, am oder kurz nach dem Vollmond laufen.

 

Der Zyklus einer Frau ist ähnlich: In der Mitte haben wir den Eisprung, also die höchste Energie (Yang) innerhalb des ganzen Zyklus. Man stelle sich nur vor, welche Kraft der Körper haben muss, damit ein Ei „springen“ kann! Die hat Frau dann auch. Diese Yang-Phase, zwar langsam abnehmend, dennoch weiterhin im aktiven Modus, dauert bis zur Blutung an. Erst nach der Blutung beginnt die Ruhephase. Also, Mädels, aufgepasst: Bewegung während der Blutung hilft, um Krämpfe abzubauen, nicht nur das Sofa und die Wärmflasche! Mit der Bewegung (Yang) hilft man der inneren Aktion (Yang) des Körpers mittels Muskelkontraktionen das Blut herauszubefördern. Danach beginnt die Aufbauphase (Yin), damit es in der Zyklusmitte wieder etwas zum Springen gibt. Typischerweise denkt Frau dann: Juhu, jetzt kann ich wieder! und legt los, in der Yin-Phase, strengt sich an, obwohl doch jetzt die Ruhe dran wäre…

 

Von diesen beiden Beispielen können wir Grundsätzliches lernen:

Es gibt Phasen des Loslassens, Phasen der hohen Energie und welche des Aufbaus. Diese sind vorgegeben von der Natur des Zyklus und wir sollten uns danach richten, wenn wir alles und noch mehr für uns aus dem Leben herausholen wollen.

 

 

 

DER ZYKLUS ZUM JAHRESENDE

 

Während ich schreibe, ist es ganz klar: Herbst!

 

Die Blätter fallen in Massen vom Walnussbaum, zuvor hatten noch die Eichhörnchen ihr großes Walnuss-Festival und haben aufgeregt sämtliche Nüsse eingesammelt. Mittlerweile ist alles viel ruhiger geworden. Die Natur lässt los, bereitet sich auf die Ruhephase des Winters vor. Wenn die Bäume die Früchte und Blätter „mitschleppen“ wollten, würden sie das nächste Frühjahr nicht mehr erleben. Sie müssen nun ihre Kräfte sparen.

 

Und was machen wir Menschen?

 

Natürlich wäre es für uns, sich in der Zeit nach der Ernte, wenn das Jahresende naht, sich zurückzuziehen. Es ist eine Zeit der Einkehr und der Besinnlichkeit, des Resümierens und letztlich auch des Loslassens. Unser bequemes Leben lässt jedoch kaum mehr Rückzug und innere Einkehr zu. Wir haben Heizung, warme Kleidung, können uns unabhängig von dem, was gerade bei uns in dieser Jahreszeit wächst, jeden Essenswunsch erfüllen. Wir haben sämtlichen Luxus, alle Unterhaltungsmöglichkeiten, sind vernetzt und mobil, sodass wir den von der Natur bestimmten Rückzug ignorieren können.

 

Wir leben mittlerweile meist regelrecht antizyklisch.

 

Zum Jahresende muss noch ganz viel erledigt werden, wir verlieren uns im Trubel von Adventsfestlichkeiten, Weihnachtsmärkten, Geschenkesuche und Weihnachtsplanung. Fahren an Weihnachten hierhin und dorthin und dann kommt ja auch schon Silvester! Partyyyyy! Das Jahr ist rum und am 2. Januar gehen wir wieder arbeiten. Mal abgesehen von denen, die ohnehin die Feiertage durcharbeiten.

 

Und wann machen wir typischerweise Urlaub? In der Jahresmitte. Da, wo eigentlich unsere aktivste Phase liegt – Urlaub während des „Eisprungs“ sozusagen.

 

Ich habe mir, nachdem ich das verstanden habe, anderes angewöhnt: Am Jahresende und am Jahresanfang ist meine heilige Zeit. Ich ziehe mich raus und zurück, fahre an Weihnachten nicht mehr alle Familienmitglieder ab und nehme mir viel Zeit, in mich zu kehren, um das alte Jahr abschließen und das neue Jahr begrüßen zu können.

 

Regelmäßig zum Jahresende gibt es einen Ansturm von Terminanfragen für das energetische Coaching: „Bitte, ganz dringend und möglichst schnell!“

 

Das liegt an der Zeitqualität. Alles, was im Jahr an Themen (und jedes Jahr hat seine Themen, persönliche und übergeordnete) nicht beachtet und abgearbeitet wurde, sammelt sich am Jahresende und drückt wahnsinnig unnangenehm. Wer zum Jahresende hin (…wie ich…) auch noch Geburtstag hat (also noch ein Zyklus, der zu Ende geht), bekommt die doppelte Ladung.

 

Daher meine Empfehlung: Schaut euch eure Themen an, bevor sie so garstig und anstrengend werden und Körper, Geist und Seele nur noch schmerzen. Findet selbst Methoden, nutzt Rituale, die euch dabei helfen – oder lasst mich helfen. Präventiv ist hier das Zauberwort. Wer gut vorarbeitet, hat weniger Ballast, wenn die Jahresendenergie darauf drängt, endlich alle alten Blätter abzuschütteln und kann mit viel mehr Leichtigkeit ins neue Jahr starten. Hier ist die Energie auch gering, aber auf eine ganz andere Art und Weise. Wer in der ersten Woche des neuen Jahres viel still ist, kann hören, was es zu sagen hat. Ich frage das jedes Jahr für mich ab, persönlich und übergeordnet, und starte so mit Fokus ins Neue.

 

 

EIN TIPP FÜRS JAHRESENDE.

Das Thema diesen Jahres war und ist noch: "Change&Chance". Das sind positive Qualitäten, die durch die recht herausfordernden Qualitäten "Chaos" und "Probleme mit dem physischen Körper" ausgelöst wurden. Nun paart sich zum Jahresende Schwäche (Müdigkeit und Unkonzentriertheit) mit diesen Herausforderungen und auch noch mit dem Druck der unerledigten Themen. Daher rate ich zu Vorsicht. Nichts sollte aktuell leichtsinnig angegangen werden oder mal noch schnell nebenbei. Dabei können mitunter schwerwiegende Fehler passieren, die, zum Jahresthema passend, den physischen Körper in Mitleidenschaft ziehen können. Der kürzlich geschehene Unfall am Filmset mit Alec Baldwin, der tragischerweise versehentlich seine Kamerafrau erschossen hat, ist ein trauriges Beispiel hierfür.

 

Lansgamkeit und Achtsamkeit sind angesagt

und das Bewusstsein darüber,

dass die Dinge sicher nicht effizienter oder besser erledigt werden,

wenn man sie möglichst schnell macht.

Langsamkeit kann viel Zeit (und Energie) sparen.

 

 

 

 

 

 

Weil ich euch in diesem Jahr dabei unterstützen möchte, entspannt in das Jahresende zu gehen,

Kraftquellen zu wecken, im Trubel achtsam und bewusst zu bleiben,

Gelassenheit (wieder) zu entdecken

und loszulassen, was es loszulassen gibt

– und auch, weil ich Adventskalender liebe! –

biete ich vom 1. bis 24. Dezember 2021

den ACHTSAMEN ADVENTSKALENDER an,

inklusive Spendenaktion für Medica Mondiale.

 

 

 

Auf ein gelassenes Jahresende!

 

wünscht Eure Nina