Hindernisse und ihre Geschenke.

Hindernis.
[1] ein Gegenstand, der das Weiterkommen verhindert oder behindert
[2] übertragen: eine Tatsache, die eine Entwicklung verhindert oder behindert
[3] Sport: durch Springen zu überwindende Konstruktion, zum Beispiel beim Hindernislauf oder beim Spring- oder Vielseitigkeitsreiten
[4] Fahrsport: regelkonform zu durchfahrendes Kegelpaar auf einem Parcours
(Quelle: wiktionary.org)

Mal erleben wir Hindernisse ganz materiell, wie eine gesperrte Straße, mal geht es um unseren inneren Weg, der stagniert. Und dann gibt es die sportlichen und spielerischen Herausforderungen, die Challenge, die man freiwillig annimmt, um etwas zu erreichen, daran zu wachsen, über sich hinauszuwachsen.


In unserem Leben gibt es ganz automatisch Hindernisse, weil wir nicht nur frei fließende Energie sind, sondern einen Körper haben, der in dieser Welt auf andere Körper und Dinge trifft. Genau diese Tatsache ermöglicht es uns – unserer Seele, deswegen ist sie hier – Erfahrungen zu machen. Aus Erfahrungen lernen wir, wir entwickeln uns. Das ist nicht immer angenehm, insbesondere dann nicht, wenn wir gerne einfach unseren (Lebens-)Weg ungestört weitergehen wollen und uns etwas daran hindert. Dann müssen wir anhalten, nachdenken, überdenken und nach Lösungen suchen. Blockaden zu begegnen, ist unbequemer, als die freie Fahrt zu genießen, keine Frage.



DIE INNERE HALTUNG ENTSCHEIDET ÜBER DAS HINDERNIS.
Wie wir diesen Hindernissen begegnen und was wir daraus machen, liegt ganz bei uns selbst. Ganz gleich, was uns da im Wege steht, geht es vor allem um die innere Haltung. Sehe ich die Blockade als Feind, als ein Übel, als unüberwindlich, als das Schicksal, das es nicht gut mit mir meint oder gar als Boshaftigkeit der anderen? Oder aber schaffe ich es, hinter jeder Herausforderung das Potential zu sehen, das Geschenk, das mich erwartet?
Im Angesicht so mancher misslichen Lage positiv zu bleiben, ist sicher kein Kinderspiel. Doch wenn wir uns nicht auch noch zusätzlich selbst im Weg stehen wollen, ist es die einzige Möglichkeit: sich daran zu erinnern, dass hinter der Mauer etwas Gutes wartet.


Hinter dem Hindernis der unerwünschten Begegnung mit dem Ex-Freund können sich die Fähigkeit loszulassen und Souveränität verbergen. Hinter einer schweren Krankheit die Entdeckung der Selbstheilungskräfte und der feste Glaube an positive Veränderungen. Und hinter der Angstmauer verstecken sich gerne Mut, Freude, Humor und Leichtigkeit.


Nur: Diese Geschenke finden wir eben erst, wenn wir das Hindernis als unser eigenes wahrnehmen, die Herausforderung annehmen und uns für die Überwindung (oder das Auflösen) Zeit, Geduld und eventuell auch Unterstützung nehmen.
Wir werden als ein veränderter Mensch auf der anderen Seite herauskommen. Reicher an Erfahrung, die nicht nur uns selbst dient, die wir auch teilen können. Wenn wir etwas geschafft haben, zeigt das anderen in ähnlichen Situationen, dass es möglich ist. So inspirieren wir Menschen mit denselben Problemen, ins Handeln zu kommen.

 


DER WEG IST DAS ZIEL.
Wenn wir etwas unbedingt wollen, uns der Weg zum Ziel aber versperrt bleibt, kann sich hinter dem Nichtweiterkommen ein neuer Weg verstecken, den wir bisher nicht gesehen haben. Dafür steht Ganesha, der hinduistische Gott mit dem Elefantenkopf. Er gilt als der „remover of obstacles“, der Befreier von Hindernissen. Er macht das aber auf seine Weise: In den Abbildungen fehlt Ganesha immer ein Stoßzahn. Den nämlich wirft er uns in den Weg – ausgerechnet er, der uns den Weg doch frei machen soll – wenn wir in die falsche Richtung gehen oder es zu eilig haben, den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen oder unbedacht in Gefahren rennen. Den Weg frei zu machen, heißt manchmal also auch, dass man ein Hindernis braucht, weil wir sonst den für uns richtigen Weg nicht sehen.


„I am greatful for obstacles.

They challenge me to seek my Higher Power.”

~ Dawson Church

 

WOHER KOMMEN HINDERNISSE?
Wie innen, so außen.
Wenn wir innere, feinstoffliche Blockaden haben, auch Karma genannt, dann zeigen die sich zusätzlich in unserer Außenwelt. Nichts kann uns im Außen begegnen, das nicht ebenso anteilig in uns selbst vorhanden ist (siehe hierzu den Artikel über Ho’oponopono). Wenn wir uns abmühen, ein Hindernis lediglich im Außen abzubauen, haben wir die Innenwelt nicht verändert und die Blockade wird uns an anderer Stelle, in anderer Form wiederbegegnen – so lange wir sie nicht in uns selbst lösen.

 

Es gibt zum Beispiel viele Menschen, die es mit Disziplin und Kraftanstrengung geschafft haben, aus der Armut herauszukommen und sich Reichtum aufgebaut haben. Wie viele dieser Menschen fühlen sich wohl wirklich reich, erfüllt, gelassen, sicher und zufrieden? Die Angst vor dem Verlust des Reichtums begleitet sie weiterhin, der Mangel ist präsent, denn es wird nie genug sein.


„The Work“ von Byron Katie gibt einen hilfreichen Denkanstoß: Wenn wir denken „Mein Partner liebt mich nicht genug“, dreht man den Satz um und bezieht ihn auf sich selbst: „Ich liebe mich nicht genug.“ So können wir mit allen Glaubenssätzen (= Blockaden) vorgehen und verstehen, woher sie kommen. Immer aus uns selbst heraus.


In uns gibt es neben dem Teil, der die Veränderung, der ein Ziel erreichen will, auch andere Anteile, die dieses Vorhaben sabotieren. Die den früher gestellten Wecker ausstellen, wenn wir uns morgens Zeit nehmen wollten für Meditation oder Yoga oder eine Runde Joggen. Die das vorgenommene Ziel verwerfen, nach dem Motto: ‚Wann anders ist auch noch früh genug‘ oder ‚Jetzt gerade gibt es Wichtigeres.‘
Wir erfahren diese Anteile als Faulheit, Visionslosigkeit, Prokrastination, Negativität, Widerwillen und Angst. Auch diese Anteile kommen alleine aus unsrem Inneren und lassen sich auch genau dort angehen. Viel zu oft suchen wir die Antworten im Außen. Die guten Antworten führen immer nach innen.



WIE KÖNNEN WIR HINDERNISSE ÜBERWINDEN?
Diese negativen, sabotierenden Anteile sind nichts Anderes als Energie. Nur eben Energie, die nicht für unser Ziel arbeitet, sondern dagegen. Sie ist sozusagen falsch gepolt. Wie also können wir es schaffen, dass diese Energie sich umpolt und für uns arbeitet?


An aller erster Stelle steht:
Der kraftvolle Entschluss.
„So kann es nicht weitergehen. Ich gehe das jetzt an!“ Damit stellen wir die Energie bereit, uns aus Ohnmachtsgefühlen und Glaubenssätzen (‚Ich kann das nicht.‘) zu befreien.


Das ‚Wie‘ ist hierbei zweitrangig. Denn wenn wir darüber nachdenken, werden sämtliche inneren Blockaden angeschwungen, die uns erzählen, dass es ohnehin keinen Sinn macht, die Sache anzugehen. Wir schaffen es ja eh nicht, unmöglich.
Ich selbst gehe meine Themen (= Hindernisse) meist durch intensive Meditationspraxis an. Wenn ich merke, dass ich einen äußeren Motivator brauche, mache ich das in einem Onlineworkshop. Dafür habe ich Geld bezahlt, mich für z.B. 21 Tage verpflichtet dranzubleiben und die mache ich dann auch. Es hilft also, eine Struktur hineinzubringen, die festlegt, was genau ich tue, wie lange pro Tag und Start- und Endpunkt festlegt.
In Kombination hierzu nutze ich die Werkzeuge der Energiearbeit, um die inneren Blockaden greifen, verstehen und auflösen zu können. Die Meditationspraxis hilft dabei, die energetische Veränderung schneller zu integrieren und Veränderungen zu beschleunigen. Ich mag es effizient.
 
Vitalstoffe.
Für mich unverzichtbar, wenn es um Herausforderungen geht.
Wenn uns Motivation fehlt, uns Unruhe, Schlaflosigkeit und Ängste plagen, brauchen wir auch auf der physischen Ebene Unterstützung. Hier hilft es enorm, den Serotoninspiegel gezielt anzuheben. Aus Magnesium, B-Vitaminen, Omega 3, Vitamin D2+K2, Zink und Tryptophan kann der Körper das selbst herstellen. Aus körpereigene Stoffe, die im Mangel sind, wenn wir gestresst oder krank sind bzw. waren. Durch gezielte Hochdosierung können wir schneller als gedacht eine positive Veränderung erfahren: Der gefühlte Stress nimmt ab, wir werden gelassener und Entschlusskraft und Motivation steigen an.

Umprogrammieren.
Die obigen Punkte haben alle ein Ziel: uns umzuprogrammieren.
Hier kommt der letzte wichtige Schritt, in dem wir bewusst fokussieren, was wir wollen, anstatt das in Angriff zu nehmen, was wir nicht mehr wollen.


Wenn wir uns entscheiden, ein Problem (= Hindernis) in unserem Leben anzugehen, uns aber verhalten wie immer, dieselben Gedanken denken, dadurch dieselben Gefühle fühlen, wiederholen wir endlos unser altes Ich.

Und das bleibt vor dem Hindernis stehen.


Wenn wir mit der Aufmerksamkeit am Hindernis hängen bleiben, und uns nur darum kümmern, wie wir es (eine Krankheit, eine Abhängigkeit, ein Mangel, ein Gefühl, ein Gedanke…) loswerden könnten, wird es nur größer. Wir füttern es mit unserer Aufmerksamkeit, denn:


„Your energy flows where the attention goes.“

 

Wir sollten also das Hindernis vergessen und das füttern, was dahinter liegt: die positive Aussicht, das Ziel, die Zukunft, das Geschenk.

 

Dr. Joe Dispenza empfiehlt für eine radikale Veränderung den „neurologischen Tod des alten Ich“.

Und das geht so: In der Meditation machen wir die Augen zu und fokussieren uns auf das, was wir dann sehen: die Schwärze. Wir schauen uns das Nichts an und lösen uns darin auf, indem wir nachspüren, wie weit, wie tief, wie hoch diese Schwärze sich ausdehnen kann – und darin unsere Wahrnehmung. Wir werden auf diese Weise für eine Weile zu reinem Bewusstsein und lassen unseren Körper, die Welt und die Zeit um uns herum zurück.


So verlieren wir Anhaftungen (= Hindernisse) und Beschränkungen (= Hindernisse) und öffnen uns für alle Möglichkeiten. In diesem befreiten Zustand beginnen wir zu projizieren, indem wir uns in positive Gefühle hineinsteigern, in Bilder des Erfolgs, der Heilung, der glücklichen Beziehungen, der spirituellen Erfahrung. Je nachdem, wohin unsere Reise gehen soll. Wenn unser Zielbild mit diesen höheren Emotionen ausgemalt wird, anstatt mit negativen Glaubenssätzen, die uns das Scheitern vorhersagen, trainieren wir unser Gehirn auf neue Weise. Je öfter wir in diesen Zustand eintauchen und diese neuen Gefühle und Zukunfstbilder üben, desto mehr verändern sich die synaptischen Verbindungen im Gehirn.


Wenn wir greifen können, welches Geschenk für uns hinter dem Hindernis liegt, dann können wir es auch überwinden oder auflösen. Hier gilt wieder das Gesetz „wie innen, so außen“. Nur dieses Mal auf eine dienliche, positive Weise. Die von uns kreierte Vision prägt unsere Innenwelt und die wird sich im Außen manifestieren – wenn sie denn mittels Vorstellungskraft Teil von uns geworden ist.


Wir üben während dieser Art der Meditation Gedanken, Gefühle und ein ganzes Leben, das wir bisher nicht kennen. Wichtig sind daher diese Fragen als Ausgangspunkt unserer positiven Veränderung:


Wer wäre ich, wenn ich frei wäre von diesem Problem oder jenem Hindernis?

Wie würde mein Leben dann aussehen?

Was würde ich tun, was würde ich sagen, wie würde ich gehen oder stehen, mit anderen interagieren?

 

Und das ist die Umprogrammierung. Der neurologische Tod des alten Ich. Die Geburt eines neuen Selbst, das Hindernisse überwinden kann oder in dessen Welt (= Wahrnehmung) es dieses Hindernis gar nicht mehr gibt.

 

 

„Die Vorstellung kann Sie auf lichte Höhen erheben

oder in finsterste Tiefen hinabziehen.

Blicken Sie jenseits der Nebelschwaden

von Zweifel, Angst und Besorgnis

auf die Vision der spirituellen Realität.“

~ Dr. Joseph Murphy

 

EINE ÜBUNG.
Wenn Du Yoga machst, oder eine bestimmte Übung, einen Sport, ein Hobby, gibt es sicherlich etwas, das Du noch nicht gemeistert hast. Vielleicht etwas, das Dich unfähig oder blockiert fühlst. Im Beispiel Yoga: Du kommst in eine bestimmte Asana nicht hinein, kannst die Balance nicht halten oder bist nicht so beweglich oder kräftig, wie es dafür nötig wäre.

Stelle Dir nun jeden Abend im Bett vor, bevor du einschläfst, wie es wäre, diese noch nicht mögliche Sache zu tun. Wie fühlt sich der Körper dabei an? Wie fließt der Atem? Was macht das mit dir? Wie wäre es, wenn andere dich dafür beglückwünschen oder loben würden? Schmücke diese Vorstellung mit allen möglichen Details der Sinneswahrnehmung aus und übe rein gedanklich 15 Minuten lang. Wiederhole das Abend für Abend. Mit der Zeit wirst Du eine Veränderung erleben, wenn du diese Übung in der physischen Realität wiederholst.


Und Du merkst:

Du bist der Schöpfer Deiner eigenen Realität!

Ob etwas ein Hindernis ist oder nicht, liegt ganz bei Dir.

 

 


Zum Thema:
Dr. Joseph Murphy: „Die Wunderkraft zielgerichteter Vorstellungsbilder“
Dr. Joe Dispenza: diverse Bücher und Online-Workshops
Dawson Church: „Bliss Brain“, „Mind over matter”, Online-Workshop „21 Day Walk with Your Higher Power”